Der Schreiner Johann Haberl befürwortet die „Münchener Räterepublik“ und kämpft im Frühjahr 1919 in der „Roten Armee“ aus Arbeitern und Soldaten, um diese zu verteidigen. Am Ende des Ersten Weltkriegs demonstrieren in München am 7. November 1918 mehr als 40.000 Münchner auf der Theresienwiese im Herzen der Stadt gegen den Krieg und fordern grundlegende Reformen. Am Abend stürzen Revolutionäre den bayerischen König Ludwig III. – einen Tag später proklamiert Kurt Eisner, Anführer der Unabhängigen Sozialdemokraten, die „Bayerische Republik“. Neu gebildete Arbeiter- und Soldatenräte übernehmen die Führung der Stadt. Die großen Gasthäuser, wie das Mathäser-Bräu am Karlsplatz, dienen ihnen als Versammlungsorte. Die Ermordung Kurt Eisners am 21. Februar 1919 durch den Monarchisten Graf Arco führt zur Radikalisierung der bisher friedlich verlaufenen Revolution. Unter Führung der Kommunisten wird in München Anfang April die „Bayerische Räterepublik“ ausgerufen und eine „Rote Armee“ aus Arbeitern und Soldaten gebildet. Am 1. Mai rücken Regierungstruppen, die sogenannten Weißgardisten, in die Stadt vor und besiegen die „Rote Armee“ in Straßenkämpfen. Zwischen 1979 und 1981 befragt einer Gruppe von Studentinnen und Studenten Münchener Bürger nach ihren Erlebnissen während der Revolutions- und Rätezeit 1918/19. Sie dokumentieren die Erzählungen, darunter auch die von Johann Haberl, mit einer Videokamera.